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Channel: Security – Seite 253 – Burks' Blog – in dubio pro contra. De omnibus dubitandum.

A few alarms to view [Update]

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alarmanlage
Alarmanlage (Symbolbild)

Ich musste gestern folgende Sätze in Englisch sagen, was mir ohne Google nicht spontan gelang:
“Um das herauszufinden, brauchten wir eine Rohrzange. Die habe ich leider nicht dabei.”
“Ich habe den Klempner, der hier ist, um die Heizung zu reparieren, off the record gefragt, ob er eine Idee habe, warum das Wasser nicht läuft. Er war hilfsbereit und hat den Hauptwasserhahn gesucht, gefunden und angestellt. Der Geschirrspüler sei übrigens an die Warmwasserleitung angeschlossen. Das ist keine gute Idee.”
“Der Ingenieur hat die Alarmanlage repariert. Einer der Bewegungsmelder war kaputt. Der hatte die zahlreichen Fehlalarme ausgelöst und bewirkt, dass die ganze Anlage herumspinnt.”
#neubau #handwerk #security #einmalmitprofisarbeiten

Ich mochte immer an der journalistischen Recherche, dass man ständig vor neuen und herausfordernden Situationen steht, für die es keine “Dienstanweisung” gibt. Ein sesselfurzender Job war nie mein Ding. In dem Beruf, der meinen Lebensunterhalt zuverlässig sichert, was vom ersteren nicht gesagt werden kann, ist es ähnlich. Hier spricht niemand Deutsch, und alle kennen sich mit Datenverarbeitung aus. Aber eben nicht mit Rohrzangen und wie man deutsche Klempner dazu bringt, dass sie etwas tun, was nicht im Auftragsbuch steht.

Die Chefin hier spricht fünf Sprachen fließend, aber Englisch ist auch nicht ihre Muttersprache. Mit einem Stromkonzern zu telefonieren, warum der Formschreiben in unverständlichem Bürokratendeutsch schickt, statt eine konkrete Anfrage zu beantworten, übersteigt ihr (gutes) Deutsch. Also muss ich plötzlich dolmetschen. Oder mit deutschen Handwerkern ausdiskutieren, warum es für anspruchsvolle elektronische Anlagen, die ich auch noch bedienen soll, gar kein Handbuch in irgendeiner Sprache gibt. Oder die Tipps eines superhilfsbereiten britischen Ingenieurs kapieren, der kein Wort Deutsch kann, aber dafür mit starkem walisischen Akzent über komplizierte elektronische devices plaudert, den ich so verstehe wie ein Deutsch lernender Pakistani Niederbayrisch.

Ich mag den neuen Job. Er ist nicht ganz so herausfordernd wie die Aufgabe, randalierende psychiatrische Patienten daran zu hindern, das medizinische Personal zu attackieren, oder Großfamilien der südländischen Art davon abzuhalten, gewaltsam in die Rettungsstelle einzudringen, oder Türkisch sprechende männliche Jugendliche zu ermahnen, nicht mit einer Fernbedienung erotische Filme auf den Fernseher im Warteraum zu “zaubern”, oder weibliche Insassen der geschlossenen Abteilungen, die – für mich nicht nachvollziehbar – Ausgang bekommen haben, wieder einzufangen, weil sie sich – für mich nachvollziehbar – weigern zurückzukommen, ober polnische Bürger, die nur noch “kurwa” sagen können, zu bitten, nachdem sie ihren Rausch ausgeschlafen haben und der Promillepegel unter zwei gefallen ist, die Notaufnahme zu verlassen, mit dem glaubwürdigen Hinweis, dass ich gewaltsam nachhelfen würde, falls sie sich weigerten.

Man muss eben improvisieren mögen.

[Update] Geschirrspüler an die Warmwasserleitung anzuschließen ist möglich. Also irrte der Plumber.


Blaue Bagger, faule Spree und noch mehr

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Die Spree bei Sophienwerder, nach Osten fotografiert

Die Weltläufte und dergleichen: Irgendwie passiert nichts von Belang.

Jemand fordert einen Gesinnungstest für Journalisten der ARD. Bin ich klar dafür. Wer nicht mindestens eine halbe Stunde frei über das “Kapital” von Marx referieren kann, darf kein Journalist werden oder sein. Ersatzweise geht auch “Lohn, Preis und Profit“.

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Industrieruine in Strelow, an der Mündung der Spree in die Havel

Die Hölle friert ein In der Taz finden wir etwas über “Symbolkämpfe in der Sackgasse”: “Die Idee, mit dem Gendersternchen eine diskriminierungsfreie Gesellschaft zu erzwingen, ist gescheitert. Die Gendersprache schließt zu viele aus.”

Das wird die linksidentitären Sprachesoterikerglottisschlaginnen aber nicht erschüttern. “Gegenderte” Sprache ist nur ein Vorwand, um sich “nach unten” abzugrenzen und sich moralisch besser zu fühlen – ohne Rücksicht auf Verluste. Aber das sagte ich vermutlich schon. “Dazu passt, dass die treibenden Kräfte vor allem an Universitäten und in Behörden zu finden sind. Sie geben Leitfäden zur geschlechtergerechten, diskriminierungsfreien Sprache heraus, die einen angemessenen Umgang empfehlen, in der Konsequenz aber aufgrund ihrer Vormachtstellung anordnen…” Es geht um die Macht der Mittelklassen.

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Da bewegt sich doch was?

Sachlich und sehr informativ auf Telepolis: “Man sollte die Fähigkeiten der KP Chinas nicht unterschätzen”. De facto eine Vorschau, was wir hier (Tonfall: drohend) noch diskutieren müssen.

“Offiziell heißt es heute in den Geschichtsbüchern, dass China vor 1949 ein “halbfeudales” und “halbkoloniales” Land war.” Das bedeutet: Sie wissen es nicht und drücken sich vor der Analyse. Damals hat die KP Chinas einfach den Unsinn und das schablonenhafte Geschichtsbild übernommen, den Stalin allen aufgezwungen hatte. Wenn ich keine Ahnung habe, wie ein Ding oder ein Etwas zu definieren sei, sagte ich einfach irgendetwas und setze “halb” davor. Dann ist es halb wahr oder halb falsch.

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Der Bagger bzw. Kran gehört vermutlich zum Heizkraftwerk Reuter West

Schöne Schlagzeile im Guardian: “Why most people who now die with Covid in England have had a vaccination”. Das Deutsche kann ein Wort dafür zusammenstückeln: aufmerksamkeitsheischend.

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Heizkraftwerk Reuter

Lieder hinter der Paywall der Welt – ein Interview mit dem “Risikoforscher” Gerd Gigerenzer (warum schreiben die nicht einfach “Psychologe”?). “Gigerenzer arbeitet über begrenzte Rationalität, Heuristiken und effiziente Entscheidungsbäume, das heißt über die Frage, wie man rationale Entscheidungen treffen kann, wenn Zeit und Information begrenzt und die Zukunft ungewiss ist (siehe auch Entscheidung unter Ungewissheit).” Hört sich spannend an. Zu Beginn der aktuellen Pandemie lag er total falsch und hat seine Meinung geändert.

Gigerenzer: Man vertraut beispielsweise in das, was aus dem eigenen Land kommt. Eine Umfrage zeigte, dass die meisten Deutschen das größte Vertrauen in den Impfstoff von Biontech haben und weit dahinter in Moderna, das ja aus den USA kommt. Die meisten Amerikaner haben das größte Vertrauen in Moderna und Pfizer und die Briten in das Vakzin von AstraZeneca, das in Oxford entwickelt wurde. Und die Franzosen haben am wenigsten Vertrauen in alle diese Impfstoffe.

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Abrissarbeiten auf Sophienwerder

Ukrainische Soldatinnen [sic] sehen jetzt furchterregend aus. Putin schlottert schon.

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Faule Spree, ein Landschaftsschutzgebiet

RBB: “Betrügerische Netzwerke in der privaten Sicherheitsbranche verdienen bei der Bewachung von Berliner Flüchtlingsunterkünften viel Geld. Die Spuren führen in die organisierte Kriminalität und ins Clanmilieu.”

Das wundert niemanden, der sich in der Branche auskennt. Man sollte eher fragen, warum die so genannte öffentliche Hand dann immer die billigsten Angebote bei Ausschreibungen nehmen muss, statt auf Qualität zu achten? Anspruchsvolle Auftraggeber verlangen inoffiziell schon, dass die Sicherheitsfirma keine “Schwarzköpfe” (Original-Zitat) schickt, sie wollen also weder türkischstämmige Sicherheitsmitarbeiter und auch keine Araber. Deren Arbeits”ethos” in oft ganz anders. Ganz einfache Statistik, da hilft auch kein Drumherumreden oder Verschweigen.

Rudolf-Wissell-Brücke
Die Rudolf-Wissell-Brücke, die abgerissen werden soll, kurz vor der Schleuse Charlottenburg, bei der ich kehrtmachte und zurückpaddelte.

Impfpflichtdurchsetzungsgesetz und Klarnamendurchsetzungsgesetz

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impfpflicht

Das hiesige Publikum riet mir, um den Abschaum im Internet anzutreffen, Twitter aufzusuchen. O mein höheres Wesen – da schwillt einem die Gülle gleich kubikhektorliterweise entgegen. Man muss nur nach #impfpflicht suchen. Das halte ich nicht aus, und schon gar nicht an einem freien Wochenende.

Ich habe da aber mal ein paar Fragen. Wie wollen „die“ eigentlich feststellen, wer geimpft ist, wenn das Impfpflichtdurchsetzungsgesetz in Kraft tritt? Es gibt keine Zentrale, sondern alles machen wieder die Länder. Die erhobenen Daten sind auch nicht personenbezogen. Das RKI bekommt die Daten aber nicht direkt, sondern über die Bundesdruckerei (WTF?) Außerdem ist unstrittig, dass die Daten nicht stimmen.

impfpflicht

Die Unternehmen müssen sich also selbst kümmern. Nehmen wir das Sicherheitsgewerbe. Zufällig kenne ich mich ein bisschen in der Praxis aus. Es herrscht extreme Personalnot für Jobs, die mehr verlangen, als eine Mauer zu bewachen, und das schon seit Jahren. Auch die Löhne sind nicht mehr so extrem niedrig wie noch vor einem Jahrzehnt. Das Problem: Die Jobs müssen besetzt werden – wenn jemand ausfällt, muss jemand anderes einspringen. Die Impfquote ziemlich niedrig, weil der Anteil der Idioten hoch ist. Was soll ein Unternehmen also machen? Zwingen kann eine Firma niemanden, aber in manchen Objekten dürfen Ungeimpfte nicht mehr arbeiten. Und wer soll das alles kontrollieren – und wie? Wer sich schlecht behandelt fühlt, kann sich auch krankschreiben lassen. Wenn ein Angestellter ausfällt und eine Schicht nicht besetzt werden kann, müssen Sicherheitsfirmen dem Auftraggeber Strafe zahlen, und noch mehr: Eine Brandmelde- oder Alarmanlage kann man nicht einfach acht Stunden sich selbst überlassen. Ich gehe davon aus, dass mindestens drei Augen zugedrückt werden. Und wenn man sich erst die kleinen Sicherheitsklitschen ansieht, bei denen weder Dienstuniformen vorhanden sind noch Mitarbeiter, die einen korrekten deutschen Satz formulieren können, dann weiß man, was man bekommt.

klarnamenpflicht

And now to something similar. (Rainer Wendt – das ist übrigens der mit den virtuellen Streifenfahrten.) Unsere Qualitätsmedien schreiben oft: Klarnamenpflicht im „Netz“ sei gefordert worden. Das möchte ich im IRC oder Usenet mal sehen. Die, die so etwas herumtönen, haben keine Ahnung, und davon ganz viel. Wenn ich mir anschaue, mit wie vielen Fake-Profilen ich täglich in den sozialen Medien konfrontiert werden – von Porno-Spam bis zu „Klarnamen“, denen man auf den ersten Blick ansieht, dass sie frei erfunden sind…

Alles Bullshit-Bingo.

Burks.de kann man übrigens abschalten, wenn ich zu viele Hassreden schwinge.

Hier ist kein Wartebereich, revisited

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warteraum

Aus einem meiner Schreiben an die Polizei aus dem Jahr 2015:

(…) Ich habe die dem Herrn B. vorgeworfenen Tat „Sachbeschädigung Schrankenautomat“ nicht selbst gesehen, sondern nur gehört.

Herr B. kam ca. 2 Uhr [nachts] in den leeren Warteraum der Rettungsstelle im Vivantes Klinikum am Urban. Er kaufte dort am Automaten ein Getränk. Ich habe ihn beobachtet, aber zunächst gewähren lassen. Er begann aber, seinen Rucksack auszupacken und Müll auf den Bänken und dem Fußboden herumzustreuen. Daraufhin habe ich ihm erklärt, dass der Warteraum nur für Patienten und deren Angehörige sei und er die Rettungsstelle zu verlassen habe. Herr B. wurde verbal aggressiv, verließ aber dann doch den Warteraum unter lautem Schimpfen.

An der Doppeltür nach draußen drehte er sich um und warf seinen Rucksack nach mir, traf mich aber nicht. Der Inhalt – u.a. Papierschnipsel und leere Dosen – breitete sich dabei großflächig auf dem Boden aus. Einige Schwestern waren durch den Lärm aufmerksam geworden und kamen aus der Rettungsstelle. Ich kann mich aber nur noch an den Namen einer erinnern. Als eine der Schwester eine leere Erdnussdose des Herrn B. aufheben wollte, stürzte der in aggressiver Weise auf sie zu. Ich habe eingegriffen und ihn auf den Boden geworfen, um zu verhindern, dass er sie angriff.

Herr B. sammelte dann seine Sachen wieder ein, ich habe währenddessen den Kollegen Sebastian P., der Streife lief, per Diensttelefon zur Unterstützung geholt. Wir haben Herrn B. zu verstehen gegeben, dass er die Rettungsstelle zu verlassen habe, was auch geschah. Der Kollege und ich haben uns vor der Eingangstür draußen aufgehalten, um sicher zu sein, dass Herr B. auch wirklich ging.

Nur kurze Zeit später hörten wir laute Geräusche auf dem Parkplatz, konnten aber nichts sehen. Es hörte sich metallisch an, als wenn jemand auf ein Auto einschlüge. Wir sind sofort auf den Parkplatz gerannt. Kollege P. verlor dabei noch sein Diensttelefon, was ich einsammelte. Auf dem Parkplatz haben wir niemanden mehr angetroffen. Wir sahen aber, dass die Sprecheinrichtung des Schrankenautomats demoliert war. Teile davon hingen herunter oder lagen auf dem Boden.

Ich bin die Dieffenbachstrasse in Richtung Grimmstraße gelaufen, der Kollege P. in Richtung Planufer. Ich habe noch gerufen, dass ich Herrn B. nicht sähe. Den Kollegen habe ich, als ich wieder zurückging, auch nicht mehr gesehen, ich hatte aber noch sein Diensttelefon. Das habe ich beim Pförtner abgegeben.

Kurz nachdem ich wieder in der Rettungsstelle war, erhielt ich einen Anruf aus der Pforte, dass der Kollege den Herrn B. aufgegriffen habe, dass dieser aber in den Kanal gesprungen war, und dass ich eine Decke bringen solle, was ich auch tat.

Hier Klicken oder: Доверяй, но проверяй!

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Risk management

Ich trage Eulen nach Athen, aber vielleicht lesen hier auch die Nachgeborenen mit, die bekanntlich nicht so IT-affin sind wie wir alten Digital Natives.

Liebe Kinder, „Hackerangiffe“ definieren wir als Blödheit der Endverbraucher, die auf alles mit der Maus oder mit dem Finger klicken, was nicht bei drei auf dem Norton Commander sitzt. Wir beschäftigen uns heute nicht mit dem Scum aus Nigeria, sondern mit den etwas klügeren Varianten. Ich werde mir nicht verkneifen können, Ratschläge zu erteilen.

phishing

1. Sind Postkarten wahrscheinlich?

Wichtige Dinge schickt niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat, unverschlüsselt. Elektropost vom BKA, von Banken oder Finanzämtern usw. sind immer Spam. (Höre ich da jemanden im Hintergrund lachen?)

Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass Strato mir eine E-Mail schickt, obwohl ich dort gar kein Kunde bin? Oder: Wie wahrscheinlich ist es, dass Strato einem subalternen Mitarbeiter des Rheinland-Pfalz-Kreises eine E-Mail schickt, der gar nicht weiß, ob „die Internet-Präsenz“ seiner Behörde bei Strato hängt oder nicht? Was aber, wenn ich eine E-Mail von Strato bekomme und dort einen Account habe?

phishing

2. E-Mails nur im Textformat anzeigen lassen

Gibt es jemanden, der nicht weiß, wie das geht? Ich habe hier einen Screenshot aus dem letzten Jahrtausend. Ich bin für nichts und niemanden repräsentativ, aber gerade jetzt sitze ich ausnahmsweise vor einem tiny tits schmalbrüstigen (sic) Windows-Rechner und schaue mir meine E-Mails mit Hamster und Claws Mail an. Letzteres hat die angenehme Eigenschaft, E-Mails nicht in HTML anzeigen zu können, was mich von der lästigen Pflicht befreit, in den Voreinstellungen herumfummeln zu müssen.

Trotzdem zeigt Claws Mail den Link der E-Mail nicht wirklich – der wird nur, falls man mit der Maus herumfuchtelt, unten eingeblendet. Ich werde also zum Biohof Roegnitz (hof-roegnitz.de) weitergeleitet? Seriously? In einer E-Mail von Strato?

https

Natürlich nicht. Aber wer schaut da schon hin außer mir?

3. Nur Https-Verbindungen über den Cyberweg trauen

Der Browser Opera (für Windows) meckerte, als ich den vermeintlichen „Biohof“ aufrief. Ein Provider, der keine Website hat, die man per https aufrufen kann, sollte ohnehin als unseriös gelten. Strato aber ist 600 Millionen Euro wert – da sollte man nicht erwarten erwartet man keine Azubis an der Servern. Hier stimmt also etwas nicht.

https

4. Den Header ansehen

Man kann auch in die Headerzeilen der E-Mail schauen, um Indizien zu finden, ob derjenige, der sich als Empfänger ausgibt, dort auch zu finden ist. Natürlich kann man das alles fälschen – das kann sogar ich, und der Gott der Niederlande konnte das schon 1984.

In unserem Beispiel sieht es aber eher danach aus, als schriebe jemand mit einem Web.de-Account. Der hat sich also vermutlich gar nicht die Mühe gemacht, irgendetwas zu verbergen.

Wer mit den Details der elektronischen Briefköpfe nicht vertraut ist, kann übrigens Thomas Hochstein fragen.

5. Auf die Domain oder den URL schauen

Der Link in meiner E-Mail führt für DAUs Unbedarfte zu einer Website, die exakt wie die bei Strato aussieht, wenn man sich einloggt. Nur die Domain ist nicht mehr eine von Strato (vgl. unten: oben die gefakte Website der Phisher, unten die Original-Website von Strato).

Die Maximen Lenins helfen nicht nur bei bewaffneten Aufständen, sondern auch bei E-Mails weiter. Ich frage mich eher, warum immer noch Leute auf die Maschen der Phishenden (sic) reinfallen? Wäre das nicht so, würden diese es nicht versuchen…

phishing

Unter Cyberangreifenden und Administrierenden

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IT-Verantwortlicher einer deutschen Kommune (Symboldbild)

Ich habe mir die 18 Checklisten des BSI angesehen, auf die Heise hinwies: „Kommunen sind zunehmend Ziele von Cyber-Angriffen. Für angemessenen Schutz mangelt es oft an Wissen und Personal.“

Da bin ich aber gespannt. Wie sollen die Kommunen das ändern, wenn sie ohnehin für nichts mehr Geld haben? Fortbildungskurse für Mitarbeiter? Wer soll das bezahlen?

Man kann natürlich über alles meckern. Wenn man sich ansieht, was das BSI vorschlägt, beginnt man zu ahnen, wie es in den Kommunen cybermäßig aussieht. Word-Dokumente! Da fängt es schon an. Das BSI geht mit schlechtem Beispiel voran. Da fällt mir die uralte Schlagzeile ein. „Microsoft Word bytes Tony Blair in the butt“.

Schon gelesen, BSI? Microsoft warnt Kunden aktuell vor einer gravierenden Sicherheitslücke in Verbindung mit docx-Dateien. Das Gefährliche an dieser Sicherheitslücke ist die Tatsache, dass das alleinige Öffnen der jeweiligen Word-Datei genügt, um den Schadcode auszuführen und Remote Code Execution zu ermöglichen.

internet

Der Transport von Dokumenten und Datenträgern sollte bspw. in einer verschlossenen Tasche und/oder im Kofferraum eines Fahrzeugs erfolgen, statt sie sichtbar und leicht zugreifbar zu machen.
Full ack. Man ist von lokalen Politikern gewohnt, dass sie Laptops mit unverschlüsselten Daten gern in Fahrzeugen lassen und dass diese Laptops dann bei Rockerbanden landen. Das sollten Kommunen anders handhaben.

Ist festgelegt, ob und wie dienstliche Informationen auf fremden IT-Systemen verarbeitet werden dürfen?
Gilt das nicht viel mehr für das Gegenteil? Also etwa während der Dienstzeit Raubkopien herstellen – verboten oder nicht? Und was ist ein „fremdes“ IT-System? Bei mir wäre da Microsoft erste Wahl für Alienmäßiges. (Chor der Administrierenden im Hintergrund: Aber was ist dann mit der Cloud?)

Zielsetzung ist der Bezug von integrer Software, die bei einem seriösen Anbieter gekauft/heruntergeladen wird. Eine vertrauenswürdige Quelle ist typischerweise der Hersteller/Entwickler der jeweiligen Software. Idealerweise stellt die vertrauenswürdige Quelle eine Möglichkeit bereit, die Software auf Integrität zu überprüfen. Steht diese Möglichkeit zur Verfügung, sollte sie auch genutzt werden.
„Integer“ ist nur und ausschließlich Open-Source-Software, hilfsweise Software, die von Edward Snowden oder Phil Zimmermann persönlich empfohlen wurde. Aber dann bliebe in den Kommunen vermutlich gar nichts mehr übrig von der schönen Klickibunti-Welt. Auch Netzwerk Recherche ist im April 2023 mit dem Newsletter auf diesen Zug aufgesprungen. Wenn schon Journalisten einen feuchten Kehricht auf Sicherheit geben, was sollen dann die Kommunen machen?

Aktive Inhalte in Office-Dokumenten sollten nie automatisch ausgeführt werden. Falls eine händische Ausführung notwendig ist, müssen die aktiven Inhalte aus vertrauenswürdigen Quellen stammen. Alle Benutzenden [sic] müssen bezüglich der Gefährdungen durch Aktive Inhalte in Office-Dateien sensibilisiert werden. Zu Office-Anwendungen zählen hier insbesondere auch Anwendungen für PDF-Dateien sowie E-Mail-Clients.
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Wieso eigentlich „händisch“? Oder meinen die „händisch sensibilisieren“? Das würde mich interessieren, obzwar es dann auf die einzelne Verwaltungsfachangestellte ankäme. Zwischenfrage, wie vor Sodom und Gomorrha: Gibt es Kommunen, die als E-Mail-Client nicht Outlook einsetzen?

Zudem sollte der Versand und Empfang von ausführbaren Dateien über E-Mail, die Nutzung veralteter Office-Formate (z. B. .doc oder .xls) oder das lokale Ausführen von Skripten nach Möglichkeit blockiert werden.
Schon klar. Aber ist das Verschicken von Attachments mit Visual Basic Script nicht so was von Anfang des Jahrtausends?

Es sollten ausschließlich moderne Webbrowser mit Sicherheitsfunktionen und mit aktueller Herstellerunterstützung verwendet werden.
Definieren sie „modern“?1 Ich darf also weder den Netscape Navigator noch Lynx einsetzen? Was erlauben BSI?

sicherheitsvorfälle

Die Prüfung sollte bereits auf dem E-Mail-Server stattfinden. Es muss dabei geregelt werden, wie mit Dateien umgegangen werden soll, die das Schutzprogramm nicht lesen kann, z. B. bei verschlüsselten Daten. Falls die Prüfung nicht auf dem E-Mail-Server stattfinden kann, muss sie auf dem E-Mail-Client erfolgen.
Außerdem sollten folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
Ausführbare Dateien in E-Mail-Anhängen unterbinden
Prüfung des Dateiformats (Anzeige der Dateiendungen in voller Länge aktivieren)
Größe von Dateianhängen beschränken (der Wert kann bspw. individuell je nach vorhandenen Ressourcen, Fachverfahren oder externen Vorgaben festgelegt werden)

Ja, das ist doch die Frage: Wie soll man mit verschlüsselten Daten umgehen? Alles so lassen oder gar entschlüsseln? Nennen Sie mir eine Kommune in Deutschland, der man eine verschlüsselte Nachricht schicken kann! Eine! Nur eine! Wait a minute. Welches „Schutzprogramm“ kann verschlüsselte Daten nicht lesen? Sollte das nicht auch verboten werden?

Soweit sinnvoll und möglich sollte auch die automatische Darstellung von HTML-Inhalten deaktiviert werden.
Ja! Full ack. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Aber die Firma möchte ich sehen, die ihren Angestellten die E-Mails auf plain text umstellt. Und die meisten wissen gar nicht, was ich damit meine. Noch nicht einmal der Deutsche Journalistenverband macht das.

Nur berechtigte Benutzende [sic] sollten sich an Clients anmelden können. Es gibt verschiedene Techniken, über die die Authentizität von Benutzenden nachgewiesen werden kann. Die bekanntesten sind: PINs (Persönliche Identifikationsnummern), Passwörter, Token wie z. B. Zugangskarten sowie Biometrie.
Ich sage nur: Paxton! Ich schreibe gerade ein Handbuch, wie man damit Zugangskarten programmiert und druckt, weil Paxton keines herausrückt, sondern die Experten lieber zu Schulungen einlädt, damit das Herrschaftswissen kostenpflichtig bei ihnen bleibt.

Benutzende [sic] sollten angehalten werden, die Bildschirmsperre bei Verlassen des Arbeitsplatzes zu aktivieren.
Ich verrate jetzt kein Betriebsgeheimnis, aber in meiner Firma ist jeder Angestellter verpflichtet, den Bildschirm zu sperren, sobald er oder sie den Allerwertesten auch nur ein wenig lüftet.

Nur Administrierende [sic] sollten von externen Speichermedien booten können.
Ähm. Das ist irgendwo erlaubt? Normale Nutzer dürfen von USB-Sticks booten?

Administrierende müssen außerdem über eine geeignete Persönlichkeit verfügen, um die ihnen übertragenen Aufgaben zuverlässig und sorgfältig zu erledigen.
Wie und zu welchem Ende erlangt man eine „geeignete Persönlichkeit“? Und wer stellt einem dann das betreffende Zertifikat aus?

Ist sichergestellt, dass Benutzende einem Zugriff auf ihre Desktop-Umgebung zwecks Fernwartung jeweils aktiv zustimmen müssen?
Das muss man extra betonen? Ich werde also manchmal in einer Kommune ferngewartet, ohne dass ich es weiß? Das stelle ich mir für Politiker nützlich vor, aber doch nicht für IT-Systeme?

Die Personal Firewall muss so konfiguriert werden, dass die Benutzenden [sic] nicht durch Warnmeldungen belästigt werden, die sie nicht interpretieren können.
Das wird jetzt Comedy. 0x8007042c? ChatGPT: Die Zeichenfolge „0x8007042c“ ist ein Fehlercode im hexadezimalen Format. In Windows-Betriebssystemen werden solche Fehlercodes oft verwendet, um spezifische Probleme oder Fehlerzustände zu identifizieren. In diesem Fall steht der Fehlercode „0x8007042c“ für den Windows-Firewall-Fehler „RPC-Server nicht verfügbar“. Aha.

Die Aufgaben sollten so verteilt werden, dass einerseits Überschneidungen in den Zuständigkeiten vermieden werden und andererseits keine Lücken entstehen.
Rharbarber, Rharbarber, Rahfasel. Man ahnt: Wenn mehr als einer zuständig ist, geht gar nichts mehr. Und meistens ist niemand zuständig. IT-Standort Deutschland at its best.

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Virenschutzprogramme, die E-Mails entschlüsseln (Symbolbild)

Fehlende Kenntnis über den Speicherort von Informationen. Unbefugter Zugriff auf Informationen, z. B. durch Administratoren des Cloud-Diensteanbieters.
Keine Ahnung. Sollte denn eine Kommune wissen, wo in der Microsoft-Wolke ihrer geheimen Daten gespeichert hat sind und wer die verwaltet? Seriously? Und an wen sollen die faxen, um das zu erfahren?

Passwörter müssen geheim gehalten werden.
Gut zu wissen. Ich kenne ein großen Krankenhaus in Berlin, bei dem an der Rezeption das Master-Passwort des Rechners an dessen Monitor klebt. Lächerlich ist dieser Hinweis gar nicht.

Eine erzwungene Passwort-Erneuerung ist wenig zielführend, da dies zur Nutzung einfacher Passwörter nach einem festen Muster verleitet.
Ich werde in unregelmäßigen Abständen von der IT-Abteilung in sehr höflichem sophisticated business English aufgefordert, mein Passwort zu ändern. Falls ich das nicht mache, wird mein Account gesperrt. Ich benutze trotzdem keine einfachen Passwörter. Das wird lustig, wenn dieses deutsche Sonderzeichen enthält, man aber – wie ich – mit einer englischen Tastatur arbeiten muss oder mit einer deutschen Tastatur, die Englisch belegt ist – und man nur drei Versuche hat, das Passwort einzugeben.

Gibt es eine Festlegung, wie mit verschlüsselten E-Mails zu verfahren ist, wenn diese nicht durch das Virenschutzprogramm entschlüsselt werden können?
WTF, BSI? Virenschutzprogramme, die E-Mails entschlüsseln?

Unter Normenverdeutlichern

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schüler
A school building and many young male pupils who are fighting, everyone has black hair, press photo, hyper-detailed –ar 16:9 –s 750

Massenschlägerei. Neukölln. Schule. 49 Verletzte. Schulleiterin bricht sich die Hand.

Die Qualitätshauptstadtmedien schreiben: Die Schule gilt als sogenannte „Brennpunktschule“ und wird seit vergangener Woche wieder von hauseigenen Security-Kräften bewacht, nachdem der Wachschutz aus finanziellen Gründen im Sommer vom Bezirk zunächst eingestellt worden war.

Als „Brennpunktschulen“ werden Einrichtungen mit einem hohen Anteil an Schülern bezeichnet, deren Familien Sozialleistungen erhalten. Der Anteil der Jugendlichen nicht-deutscher Herkunftssprache lag an der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg im Jahr 2022 bei 81,3 Prozent – eine andere Herkunftssprache geht in Berlin überproportional häufig einher mit dem Bezug von Sozialtransfers.

Tagesspiegel: Von der Pressestelle der Berliner Polizei hieß es auf Nachfrage, dass aktuell „überhaupt nichts“ auf einen möglichen politischen Hintergrund der Auseinandersetzung hindeute. Vielmehr handele es sich mutmaßlich um einen „Streit unter Jugendlichen“.

Berliner Zeitung: Aus Polizeikreisen heißt es, dass es sich um einen Familienstreit handelte. Und: Auch Mitarbeiter dürfen sich nicht äußern, sie seien Angestellte im öffentlichen Dienst, sagt eine Frau. Manche Kinder verbreiten lieber Gerüchte, der Name eines stadtbekannten Clans fällt.

Die Welt (Paywall): Ein mit der Materie vertrauter Beamter sagt: Da helfe auch kein Wachschutz mehr – und das Problem gehe längst über Neukölln hinaus.

Die Polizisten führen in den Schulen „normverdeutlichende Gespräche“. Vergangenes Jahr erstellte die Polizei einen ersten Zwischenbericht. Detailliert legten sie dar, was sie in den Neuköllner Schulen erlebt haben. In dem Bericht stehen Sätze wie: „Zunehmende Gewaltbereitschaft“, „Fehlende Konsequenzen bei gewalttätigem Verhalten“, „Fehlende Mitwirkung der Eltern“, „Problematisches Sozialverhalten/Fehlende Empathie“.

Ich könnte das alles so kommentieren: Seit meine kleine Schwester dort nicht mehr Rektorin ist, geht alles drunter und drüber. Isso.

Ich weiß nicht, was für eine „Security“ dort herumläuft. Wer das Gewerbe kennt weiß, dass der Anteil von Wachleuten, die sehr schlecht Deutsch sprechen, hoch ist, und der Anteil von Deutschtürken und Arabern ebenso. Allerdings darf man, wenn es nach der Gesetzeslage geht, ohnehin niemanden anfassen. Was sollen die also dort tun? Nach meiner Erfahrung nehmen viele Security sowieso Reißaus, wenn sich ihnen eine Gruppe von Südländern Westasiaten nähert.

Ein bisschen kann ich mitreden, weil ich sechs Jahre auch in einem „Brennpunkt“ als Normenverdeutlicher gearbeitet habe. Die Klientel war genauso, nur schlimmer, weil noch von Psychos, Junkies und polnischen Mitbürgern, die nur noch „kurwa“ sagen können Alkoholikern durchmischt.

Entweder stellt man dort Kampfsportler Leute hin, die sich Respekt verschaffen und die sich auch gegen eine Großfamilie durchsetzen können, oder man lässt es gleich. Die Auftraggeber machen aber eine Ausschreibung, und die billigste Sicherheitsfirma wird dann genommen, mit einem vorhersagbaren Ergebnis. Darüber schreiben Journalisten in Berlin aber nicht.

Bei den Gesprächen der Polizei, „die Normen“ zu verdeutlichen, würde ich gern zuhören. In welcher Sprache werden die geführt? Auf Hebräisch oder Skandinavisch oder Japanisch?

Unter Wartenden

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notaufnahme

Das Publikum wies schon darauf hin: „In der Rettungsstelle des Krankenhauses Lichtenberg wurde ein Arzt niedergeschlagen und ein Krankenpfleger angegriffen.“ So eine Situation war sechs Jahre lang mein „täglich Brot“. Mit uns wäre das aber nicht passiert. Die westasiatischen Herren wären gar nicht erst hineingekommen oder wären, weil man das als Security im Gefühl hat, wer ein potentieller Störer ist, ständig beobachtet worden.

Warum gibt es in Lichtenberg keine Security? Wenn nicht, lernen die das jetzt auf die harte Tour. Welche Firma wird genommen, wenn man eine beauftragt? Die billigste. Das heißt: Die Security nimmt dann Reißaus, wenn es hart auf hart kommt. Das wollen Berliner Journalisten aber weder wissen noch recherchieren.


Nordisch

Unter andersartigen fragilen Echsen

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Allosaurus
Allosaurus – der hat mich heute den ganzen Tag komisch angeguckt.

Spricht mich doch ein Besucher des Museums für Naturkunde an meinem Arbeitsplatz an: „Sind Sie Herr Schröder?“ – „Ja, wieso?“ – „Ich verfolge Ihr Blog“.

Ist man denn noch nicht einmal mehr während der kapitalistischen Lohnschinderei vor dem hiesigen Publikum sicher? Bin ich berühmt und komme ins Fernsehen? Oder war der vom Verfassungsschutz, der mich beobachtet aka die Zeitung mein Blog liest?

Heute kam ein Ehepaar zu mir an den Infostand, der Mann fragte etwas in Englisch mit hörbarem Akzent. Ich fragte sie nach ihrer Muttersprache. Beide zögerten, dann flüsterte der Mann „Hebrew“. Ich begrüßte sie dann mit meinem kümmerlichen Ivrit mit Schalom und „herzlich Willkommen“ und sagte, dass ich ein bisschen Hebräisch spräche (אני מדבר קצת עברית). Sie guckten mich an wie Vierjährige, die zum ersten Mal einen Allosaurus sehen. So etwas hatten sie vermutlich zu allerletzt erwartet. Dann drückten sie mir die beiden Aufkleber in die Hand.

bring them home

Manchmal muss ich mich beömmeln. Ein höchstens dreijähriges Mädchen, an der Hand der Mutti, sagte beim Anblick des Dinos „oh mein Gott“.

Unterhaltung mit einer sehr jung aussehenden adretten Dame, die als (freiberuflicher) „Guide“ am Infostand auf ihre Kindergruppe wartete:
– „Wie wird man denn Guide im Naturkundemuseum?“
– „Ich studiere Biologie. Es geht auch Geophysik oder etwas in der Art.“
– „Und wie lange studierst Du noch?“
– „Ich schreibe gerade meine Doktorarbeit“.
– „(Der Fragenstellende grinst.) Wird man heutzutage gezwungen, bei einer Doktorarbeit Gendersprache zu benutzen?“
– (Lächelt) „Ich schreibe meine Doktorarbeit auf Englisch.“

I love it. Wenn man in tiefstem Kulturpessimismus dumpf vor sich hinbrütet und das Ende nahen sieht ob der Dummheit der Nachgeborenen oder der jungen Kollegen, die von der RAF noch nie etwas gehört haben, sich aber auch nicht informieren wollen, weil sie lieber „chillen“, dann taucht so ein blitzgescheites selbstbewusstes Mädel auf und lässt einen wieder hoffen.

Wer schreitet so spät

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Security

Wer schreitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Burks, ganz ohne Kind.
Er summt ein Lied. Es ist gleich zwei.
Er schaut zur Uhr, nein, schon fast drei:
„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Fleischer, er sucht sein Rind.“

Altehrwürdig: Wissen ist Macht

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Hörsaal
Hörsaal 8 der Humboldt-Universität in Berlin

Mir hat das Studieren immer Spaß gemacht. Damals war die Studienzeit auch nicht begrenzt. Ich habe acht Jahre an der Uni verbracht und in viele Fächer auch nur zum Spaß reingehört. Neben Germanistik, Philosophie (damals noch in einer romantischen Villa mit großem Garten, IMHO Gelfertstrasse 15), Geschichte, mehrere Vorlesungen in Geologie, sogar in Mathematik an der TU (ich war in ein Mädel verknallt, die dort studierte – ich bin auch heute noch sapiosexistisch).

Ich habe das Wissen nur so in mich hineingeschaufelt, aber das taten damals viele, vor allem diejenigen, die sich auch noch politisch engagierten. Freiwilliges Seminar mit Genossen um 22.00 Uhr über Marx und Feuerbach! Ich bin dabei! Das Hildebrandslied (ganz großartiges Thema! Gehört zum Bildungskanon!) Montag früh um 9.15 Uhr? Alles kein Problem. Kapitalkurse ohne Ende; dann wurde ich auch noch Tutor bei Haug und auch in Altgermanistik.

VVs (Vollversammlungen) ohne Ende. Kadertreffen des KSV. Und nach einem Seminar über das antike Rom mit dem Prof in eine Kneipe? War damals üblich. Wenn es damals schon Smartphones gegeben hätte, mit denen man alles hätte fotografieren können!

Ich wusste aber nicht, wie man lebt. Wer eine Sektenvergangenheit hat, muss das erlernen wie eine exotische Kulturtechnik. Das kam erst nach meiner ersten Südamerika-Reise, die mir auch das nötige Selbstbewusstsein verschaffte.

Was rede ich. Während meiner Nachschicht begegnete mir ein altes Ehepaar, beide gebildet und edel gekleidet, die sich unzulässigerweise auf dem hiesigen Baustellengelände verirrt hatte und die dich hinausgeleitete. Wir kamen ins Plaudern. Alles nett. Sie kamen von einer wissenschaftlichen Veranstaltung. Plötzlich raunte mir die Dame zu: „Free Palestine!“, als sei das ein geheimes Erkennungszeichen unter Mitverschworenen, die heimlich flüstern müssen, weil sie sonst verhaftete werden.

Da war sie an den Richtigen gekommen. Ich sagte ihr, was ich davon hielt, dass ich Israel unterstütze und dass Israelis natürlich auch Palästinenser seien, weil sie bekanntlich – zusammen mit Arabern – in Palästina leben. Das hatte die Dame nicht erwartet. Stammelte etwa von „alle sind Semiten“, worauf ich entgegnete, das klänge mir aber sehr nach Rommel (jemand anderes fiel mir gerade nicht ein), wonach sie zusammen mit ihrem Gatten wortlos die Flucht ergriff.

Man muss das marxistisch sehen. Die Lebenspraxis der Menschen bestimmt, was sie denken. Ideologie fällt nicht vom Himmel. Der tief verwurzelte Antisemitismus in Deutschland war nie weg, nur übertüncht.

Und jetzt kommt alles wieder hoch. Die Antisemiten suchten nur eine Ausrede, um den Hass auf Juden neu zu kostümieren. Der Antisemitismus hat genauso eine „positive“ Funktion wie Rassismus oder das Klimaapokalypische. Man erklärt sich damit die Welt, nur leider falsch: Eine fiktive bzw. gefühlte Gruppe konstituiert sich, in dem sie andere ausschließt – mit Hilfe irrationaler Kriterien. (Wer das Klima nicht rettet, kommt in die Verdammnis. Wir werden alle störben.) Die Deutschen haben sowieso eine Obsession für die armen Araber, denen man selbst dann noch den Arsch abputzen und sie finanziell alimentieren muss, wenn sie jüdische Frauen vergewaltigt haben und ein blutiges Massaker anrichten. No mercy!

Schade eigentlich, dass ich so selten live auf das Antisemitenpack treffe. Ich diskutiere so gern kontrovers. Aber vermutlich sind die einfach zu blöd und verbohrt, um irgendwelche Argumente auch nur anzuhören. Oder es handelt sich um Feigheit vor dem Feind.

Hörsaal
Hörsaal 10 der Humboldt-Universität in Berlin

Die Folgen

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nachtschicht

Die Folgen dreier 12-stündiger Nachtschichten…

Regentanz gegen rechts an einem bescheidenen Tag

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regentanz gegen rechts
Teutsche Frauen mit Protestantismus-Hintergrund berauschen sich lichterkettenumkränzt im Kampf gegen Rechts auf der Leipziger Buchmesse

As the moon cast its gentle glow upon the clearing in the forest, a peculiar sight unfolded before your eyes. A group of individuals stood in a circle, their faces adorned with foolish grins, as they held aloft strands of twinkling fairy lights. With an air of misplaced solemnity, they raised the lights towards the heavens, swaying in unison as if engaged in some arcane ritual. Their belief was unwavering – as though by some absurd mimicry of a rain dance, they thought these lights could ward off evil spirits lurking in the shadows. Yet, amidst their laughter and jubilation, there lingered a sense of earnestness, a shared conviction that their actions held the power to repel darkness. And so they danced on, oblivious to the bemused glances of onlookers, their faces aglow with the fervent hope of protection against the unseen forces of malevolence.

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Nein, ich streite mich nicht auch noch mit der künstlichen Intelligenz herum. Der ganze Tag war beschissen. Noch vor dem Weg zur kapitalistischen Lohnschinderei weigerte sich der Akku meines E-Bikes, grüne Lichtlein zu geben, und ich musste kurzerhand in strömendem Regen auf den Roller umsteigen. Zum Glück ist die Stadtmitte am Wochenende nicht so total voll, dass ich noch rechtzeitig kam.

Den ganzen Tag stand eine riesige Schlange vor dem Naturkundemuseum, manchmal mehr als hundert Leute. Wir zwei Kassierer (das war heute mein Job) konnten in den acht Stunden keine Sekunde Pause machen außer den tarifvertraglichen vorgeschriebenen, und ich hatte noch fünf Euro Minus, weil mich ein Mensch überredet hatte, ich hätte ihm fünf Euro zu wenig Wechselgeld herausgegeben, was sich am Ende als falsch herausstellte.

Ich war schon müde, als ich nach Hause kam, wo meine Gemüsesuppe mit Kasseler und zahlreichen
Würstchen auf mich wartete, die ich weise schon für drei Tage im voraus zubereitet hatte. Ich las aus Versehen dazu einen total dämlichen Artikel auf Israel heute von einem messianisch gesinnten Verehrer höherer Wesen, der auch von Jehovas Zeugen stammen könnte, wenn die Website nicht jüdisch wäre.

Ich wollte eigentlich über einen anderen Artikel bloggen, der mit Cyberkenntnissen bramabarsiert („sich in Kameras hacken“) und der mir viel heiße Luft zu enthalten scheint. Man müsste die Aussagen auf Fakten untersuchen, was ich aber der cyberaffinen Leserschaft überlasse.

Bei meiner täglichen Duolingo-Hebräisch-Lektion war ich zum ersten Mal seit 426 Tagen unter 50 Prozent bei den Wiederholungen, was mich total nervt, weil ich intrinsisch motiviert ehrgeizig bin.

Jetzt bin ich so schlapp, dass mein Avatar viele virtuelle Veranstaltungen auf der virtuellen En’Kara-Messe verpassen wird, was natürlich irrelevant ist, aber auch virtuell gilt manchmal „sehen und gesehen werden“, sogar wenn es keinen Sinn macht.

Morgen muss ich schon wieder an die Kasse. Die Sonntage sind besonders schlimm, obwohl es schlimmer als heute kaum vorstellbar ist. Und Montag, wenn ich einen ganzen Tag frei habe, muss ich dann zum Fahrraddoktor meines Vertrauens, der mir hoffentlich nicht eröffnen will, dass der Akku im Gesäß ist…

Institut

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Ich frage mich, ob die Nachgeborenen und Einwanderer so eine Schrift überhaupt lesen können?






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