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Channel: Security – Seite 253 – Burks' Blog – in dubio pro contra. De omnibus dubitandum.
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Kulturferne Kulturen

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Der Präsident der Bundesärtzekammer beschreibt meinen Arbeitsplatz in einem meiner Berufe: „In einigen Krankenhäusern gibt es bereits Sicherheitsdienste, um das Personal dort zu schützen. Die Politik muss dringend einen Kulturwandel befördern, damit man wieder begreift, dass diese Menschen Retter und Helfer sind.“

Da ist sie wieder, unsere „Kultur“. Die kann man nicht einfach verändern, vor allem nicht bei denen, die gar keine Kultur haben und kennen.

Menschen handeln so, dass sie sich einen Vorteil versprechen. Wenn Aggressivität und mangelnde Empathie nützlich sind und nicht die Regeln der Gesellschaft, sondern nur die der eigenen Familie zählen, darf man sich über das Ergebnis nicht wundern, solange das nicht sanktioniert wird. Ich bin nicht tolerant.


Themensuche oder: Nur ganz kurz zwischendurch

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Warum liest man weder in der Berliner Zeitungen und in den aktuellen Polizeimeldungen darüber, dass einer meiner Kollegen gestern in der Notaufnahme von einem Patienten nicht unerheblich verletzt wurde? Der Randalierer konnte nur mit Hilfe mehrerer Polizisten und Feuerwehrleute überwältigt werden. Das ist offenbar so normal dort, dass sich niemand die Mühe macht, darüber zu berichten. Mein Kollege muss krankfeiern.

Fünf auf einen Streich

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Rettungsstelle

Innerhalb von 35 Minuten kamen neun Feuerwehren und brachten Patienten. Fünf auf einen Streich bekam ich auf’s Bild. Der normale Wahnsinn am Wochenende. #notfallaufnahme #rettungsstelle

Akustisches Armageddon

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Man könnte die Geräuschkulisse in der Rettungsstelle nehmen, um Hieronymus Bosch zu vertonen. #Rettungsstelle #Notaufnahme #Armageddon

Ganz normal

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Älterer türkischer Mann: „Meine Frau liegt da drin. Haben Sie sie vielleicht gesehen?“
Ich: „Fragen Sie bei der Anmeldung. Aber ich habe mehrere Frauen gesehen, trägt sie ein Kopftuch oder Hijab?“
Er: „Nein, ganz normal.“
Guter Mann!
#Notaufnahme #Rettungsstelle #Hijab #Security

Nachtwache

Intox

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„Haben wir jemanden, der Polnisch spricht?“ – „Ja, Intox vielleicht.“ #Insiderhumor #Rettungsstelle #Notaufnahme

Ich bringe dich um, du Hurensohn

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Die BZ zitiert aus einem „Brandbrief“ des Personals („zwei Angestellte der Rettungsstelle, auch im Namen weiterer Mitarbeiter“) des Vivantes Klinikums Am Urban über die Sicherheitslage:

…da es immer wieder zu brutalen Übergriffen in der Rettungsstelle kommt. Der Schutz der Mitarbeiter sei nicht ausreichend. Sie gehen mit einem Survival-Messer auf die Rettungskräfte los, schlagen mit einem Feuerlöscher Scheiben ein, randalieren halb nackt oder schreien: „Ich bringe dich um, du Hurensohn“ und Schlimmeres. Die Mitarbeiter der Rettungsstelle des Vivantes Klinikums Am Urban sehen sich oft der vollen Wucht von Gewalt und Aggressivität ihrer Notfall-Patienten ausgesetzt. (…) Zudem müsse eine 24-Stunden-Security eingerichtet werden. Bislang ist der Sicherheitsdienst nur von 16 bis 4 Uhr morgens im Einsatz.

Nun gut. Wir haben ein profitorientieres Gesundheitssystem. Was ist, wenn jetzt oder bei der nächsten Ausschreibung eine „24-Stunden-Security“ eingestellt wird, dafür aber eine Billigfirma, deren Personal ungefähr so ist wie die problematischen Patienten?


Der ideale Täter-Typ

Ortstypisch

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Rettungsstelle

Foto: Ortstypische Verunreinigung #Notaufnahme #Rettungsstelle

Eine Frau versucht sich innerhalb von 12 Stunden 22 Mal in der Notaufnahme anzumelden. Der Psychiater kennt sie schon und will sie nicht. Jetzt bekommt sie Hausverbot.

Ziemlich ruhig

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Eine Patientin attackiert den Psychiater. Zufällig stand ich genau hinter der Tür, als der Alarm losging. Beim Fixieren assistiert. Der andere fixierte Patient, den die Polizei um sechs Uhr mit gezogener Pistole überwältigen musste, weil er randaliert hatte, ist jetzt auf einer Station. Sachschaden mehrere tausend Euro. Ansonsten ist es ein ruhiger Morgen. #Notaufnahme #Rettungsstelle

Ausgenüchtert

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promille

5,9 Promille (in Worten: fünf Komma neun). Der Patient fühlt sich nach einigen Stunden ausgenüchtert und begibt sich in Richtung Kottbusser Tor, vermutlich für ein Update. Das oben war eine andere Patientin, die von vier Polizisten begleitet wurde. #Notaufnahme #Rettungsstelle

Beware Your Mental Health

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christmas music

Ich muss das in festtäglicher Stimmung befindliche Publikum darauf hinweisen, dass ich morgen die letzte von drei 12-Stunden-Schichten und auch zu Silvester und Neujahr eben dieses vor mir habe. Da bleibt nicht mehr viel Zeit.

Wenn ich mich also nicht telefonisch melde, liegt das daran, dass ich entweder arbeite, schlafe, oder dusche, Ansonsten mache ich nicht viel.

Immerhin habe ich heute schon um 20 vor sieben Uhr zwei afrikanische Kunden (soziales Milieu Görlitzer Park oder Kottbusser Tor) aus der Rettungsstelle „hinauskomplimentieren“ müssen, einen davon mit Polizeieinsatz. Mein Kreislauf kann sich nicht beklagen.

Die Warnung bitte ich zu beherzigen. CU soon.

Die Welt als Wille und Vorstellung

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Ein randalierender Patient sagt der Polizei: „Ich gehe, wann ich will.“ Das sehen die Polizisten anders. #Notaufnahme #Rettungsstelle

Traumjob Lebensretter

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notaufnahme

Leider Privatfernsehen (TV Now/RTL Now) und mit nervigen Werbeunterbrechungen, aber trotzdem ein Einblick in meinen Arbeitsplatz in der Notaufnahme im Urban-Krankenhaus (nein, ich bin nicht zu sehen, nur einer meiner Security-Kollegen und viele andere Ärzte, Schwestern und Pfleger).

„Kreuzberger Nächte sind lang. Vor allem im Vivantes Klinikum Am Urban. Die Reportage ‚Traumjob Lebensretter? Hauptstadtärzte im Dauereinsatz‘ zeigt den Alltag in der Notaufnahme. Hier wird die Nacht zum Tag: Die Rettungsstelle in Kreuzberg hat im Jahr ca. 50.000 Einsätze. Die Ärzte hetzen von einem Notfall zum nächsten.“

Das heißt: ca. 180-250 Patienten am Tag im 24-Stunden-Betrieb. Während der Filmaufnahmen war es jedoch verhältnismäßig leer.


In der Notaufnahme

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Einer meiner Kollegen ist gestern früh von einem „Kunden“ in der Notaufnahme so zusammengeschlagen worden, dass er für mehrere Monate ausfällt – vermutlich ein komplizierter Bruch der Schulter. Der Täter, von dem es bis jetzt nur eine vage Personenbeschreibung gibt, ist leider noch flüchtig. #Notaufnahme #Rettungsstelle

Sackpfeifen

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„Mir pfeift der Sack weg“, sagt ein gut gekeideter weißhaariger Herr, den die Feuerwehr bringt. Ich verstehe das nicht ganz, tippe aber auf Fachabteilung Urologie. #Notaufnahme #Rettungsstelle

OMG OFW

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Ein polnische Obdachloser, den die Feuerwehr als „hilflose Person“ in die Rettungsstelle brachte und der offenbar volltrunken war, hatte auf seinem Arm tätowiert: Eli Lama Sabachthani. Da ich als Kind mit der Bibel aufgewachsen bin wie ein Taliban mit dem Koran, wusste ich gleich, was das hieß – in seiner Situation ein subtiler, wenn nicht gar schwarzer Humor. Als ich das nachsprach, musste er trotz seines benebelten Hirns doch lachen.

Welche Gesellschaft soll das abbilden?

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schutzweste

Die Firma sorgt sich um die Sicherheit der Mitarbeiter. Also tragen wir jetzt hieb- und stichfeste Westen in der Notaufnahme. Ein Kollege wurde neulich so schwer verletzt, dass er für Monate ausfallen wird. Vor kurzem ging jemand mit einer abgebrochenen Flasche vor dem Krankenhaus auf Leute los.

Wäre ich Boris Palmer, würde ich fragen: Welche Gesellschaft soll das abbilden?

Eine Gesellschaft, die von vielen Einwanderern und deren Nachfahren geprägt ist, deren Werte und Verhalten nicht mit denen des gefühlten Mainstreams übereinstimmen. Zum Beispiel Leute, die in Deutschland geboren wurden, aber Fans des Diktators Erdogans sind. Leute, die hier Zuflucht gefunden haben, aber keinerlei Regeln akzeptieren (weil sie Regeln nie kennengelernt haben). Männer der „südländischen“ Art, die ausflippen, wenn Krankenschwestern (!) oder Ärztinnen (!) sie etwa anweisen zu tun. Mit denen habe ich täglich zu tun. Man muss es sportlich sehen, aber niemand wird mich daran hindern, die Dinge zu benennen.

Besonders lustig ist es natürlich, jetzt die Kommentare der Krawallzeitung Bild über Tübingens Oberbürgermeister und seine Kritik an der Multikulti-Werbekampagne der Deutschen Bahn zu lesen: „Boris Palmer ist eine notorische Krawallnudel und ziemlich eitel verliebt in seine eigenen Provokationen.“ Har har. (Ich finde den Namen des Kommentators nicht.) „Denn das Bild, das die Bahn von Deutschland und den Deutschen entwirft, ist nicht das, was die große Mehrheit der Deutschen täglich sieht. In der Nachbarschaft. Am Arbeitsplatz. In der Eisenbahn.“ Ist aber richtig und wahr.

Der Tagesspiegel zitiert Palmer zum aktuellen Thema: Menschen wie ich, also alte, weiße Männer, tauchen auf dieser Bildauswahl nicht auf“, sagte er. „Das finde ich erst mal erklärungsbedürftig.“ Offen und bunt heiße nicht, dass Personen, die aussähen wie er, auf einmal keinen Platz mehr zugewiesen bekämen.

Palmer weiß genau, auf welche Knöpfe er drücken muss, damit diejenigen, die er meint, Schnappatmung bekommen. Meinungstyrannen ist der richtige Begriff für Leute (oder schmallippige verletzte Frauen), die gar nicht mehr kontrovers diskutieren können oder wollen und die nur tolerant gegenüber der eigenen Meinung sind. (Beifall von der falschen Seite – etwa von den Salonfaschisten der AfD – sollte man ohnehin ignorieren.)

Ich habe eine Sache, zu der ich stehe und die ich weiterhin für richtig halte, falsch kommuniziert, weil ich mir nicht mehr als eine Minute Zeit genommen habe, um die Wirkungen meiner Formulierungen zu durchdenken.

Das ist natürlich gelogen. Palmer weiß genau, was er tun muss, um in sozialen Milieus, die nicht „grün“ sind, Stimmen bei der nächsten Wahl zu fangen. Der Mann ist ein Naturtalent. Im Gegensatz zu ihm würde ich aber nicht so weicheirig etwas verwässern oder zurücknehmen, was ich gesagt habe.

Goethe et al

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